(gemeine Fichte, auch Rottanne wegen ihrer rotbraunen Borke; der lateinische Name leitet sich ab von pix (Pech)).
Die Fichte (Picea abies) ist nicht gerade ein Stadtbaum, aber doch in vielen städtischen Parks und Gärten anzutreffen – und bis zum 6. Januar auch in vielen Wohnzimmern!
Standort: Ob im Wald oder in den Stuttgarter Hanglagen: Fichten – so wie diese in der Bopserwaldstraße (Stuttgart Süd) – fühlen sich in unseren Breiten nicht mehr wohl.
Besonderheiten: Die Fichte ist ein anspruchsloser und produktiver Holzlieferant und wird daher seit über zwei Jahrhunderten viel angepflanzt (zum Beispiel im Schwarzwald; Neuanpflanzungen nach dem Zweiten Weltkrieg). Jeder dritte Waldbaum in Deutschland ist eine Fichte.
Baum und Mensch: Fichtenholz ist das beliebteste Bauholz für Haus- und Möbelbau auch für den Geigenbau. Die Nadeln enthalten Vitamin C; das Harz der Fichte (Resina alba) ist die Grundsubstanz für Kolophonium (für Geigenbögen).
Mythen: Für Hildegard von Bingen ist die Fichte ein Sinnbild der Kraft; sie galt als „bergender und bewahrender weiblicher Baum, der die Fähigkeit hat, Krankheiten von den Menschen zu übernehmen“ (Laudert 2004, 127).
Klimaverträglichkeit/GALK: (nicht erfasst)
Nachteile/Gefährdungen: Die Fichte verträgt gut Feuchtigkeit, leidet aber sehr unter den heißen und trockenen Sommern. Über die Hälfte des Fichtenbestands in den Wäldern ist schon deutlich geschädigt; den Stadtfichten geht es nicht viel besser.
Mehr zur Fichte in dem lesenswerten Buch: Laudert, Doris: Mythos Baum. Geschichte, Brauchtum, 40 Baumporträts. München/Wien/Zürich: BLV Verlagsgesellschaft, 6., durchges. Aufl. 2004, S. 123-128.